Erste Eindrücke

Heute beginnt die Landesmeisterschaft von Schleswig-Holstein. Ich habe mir vorgenommen, an dieser Stelle einen kleinen Blog zu platzieren, der aber sehr persönlich geprägt sein wird. Es schreibt hier also nicht der DSB-Präsident oder der Vizepräsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein, sondern der Schachspieler Ullrich Krause.

Gespielt wird in diesem Jahr in der Stadthalle in Eckernförde, die direkt an der Eckernförder Bucht gelegen ist.

Wir waren schon einige Male in Eckernförde zu Gast und haben alle Meisterschaften in guter Erinnerung behalten. Der einzige Vorteil der Corona-Einschränkungen ist auch bei diesem Turnier mit Händen zu greifen: Der Abstand zwischen den Brettern ist extrem groß, jeweils zwei Spieler sitzen an einem breiten Tisch, an dem man normalerweise zu viert sitzen würde.

Mein Hotel liegt direkt neben der Stadthalle, so dass ich das Auto fünf Tage lang in der Tiefgarage stehen lassen kann. Der Weg zum Spiellokal führt mich am Wasser entlang – vielleicht hätte ich doch ein Zimmer mit Seeblick nehmen sollen…

Ich freue mich darauf, endlich wieder am Brett zu sitzen und mit echten Figuren auf einem echten Brett zu spielen – Online-Schach ist eine schöne Sache, kann aber aus meiner ganz persönlichen Sicht nur eine willkommene Ergänzung sein und das Spielen am Brett nicht ersetzen.

Ich habe im Jahr 1988 zum ersten Mal an einer Landesmeisterschaft teilgenommen und früher fast immer mitgespielt. In den letzten Jahren habe ich aber auch die eine oder andere Meisterschaft ausgelassen, so dass ich nicht auf 33 Teilnahmen zurückblicken kann, sondern „nur“ auf knapp unter 30 – die genaue Zahl werde ich noch ermitteln. Dabei ist es mir fünfmal gelungen, den Titel des Landesmeisters zu gewinnen, was aber auch daran liegen könnte, dass die stärksten Spieler des Landes eher selten teilnehmen. Ich werde in diesem Jahr trotzdem (bzw.  genau deswegen) versuchen, den sechsten Titel nach Groß Grönau zu holen.

Die Teilnehmerliste der Meisterklasse stand schon vor einigen Tagen fest: Anmeldeliste (auf „Meister“ filtern). Die dort angegebenen Wertungszahlen sind mit Vorsicht zu genießen, denn insbesondere die jüngeren Teilnehmer spielen mit Sicherheit inzwischen deutlich besser als vor der Corona-bedingten Pause. Ich bin zum Beispiel sehr gespannt auf das Abschneiden meines Vereinskameraden Joa Bornholdt, der bei der Deutschen Schnellschachmeisterschaft vor einigen Wochen für Furore gesorgt hat: Deutsche Schnellschachmeisterschaft Aber auch Keyvan Farokhi aus Kiel und einige andere aus der jüngeren Generation werden mit Sicherheit eine gute Rolle spielen. Zum Glück sind auch einige ältere Teilnehmer am Start, darunter Matthias Willsch, mit dem ich 1995 in Bad Segeberg ein spannendes Duell um den Titel ausgefochten habe, das ich am Ende nur aufgrund der besseren Wertung für mich entscheiden konnte.

Um 14:30 Uhr beginnt die Eröffnung mit den üblichen Ansprachen und ich werde es genießen, dieses Mal nicht auf der Bühne zu stehen, sondern einfach nur zuzuhören, wie das mit den Reiskörnern damals eigentlich genau war.

Hier noch der Link zum Zeitplan.

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