Indischer Ozean, indische Luft und indisches Essen
Am Samstag war für mich Ruhetag, d.h. ich blieb im Hotel und verbrachte den Tag am Wasser, im Wasser, im Hotelzimmer und im Restaurant. Der indische Ozean unterscheidet sich rein optisch nicht von anderen Meeren, an denen ich bereits war, aber die Hitze und die Luftfeuchtigkeit hinterließen auch in diesem Fall einen nachhaltigen Eindruck. Vom Hotel aus sind es nur ein paar Schritte bis zum oben abgebildeten Strand. Baden ist allerdings nicht erlaubt, weil es nach Aussage der Polizisten, die dort patrouillierten, wegen der Brandung zu gefährlich sei.
Die Luft fühlt sich den ganzen Tag und auch am Abend so an, als wenn man sie trinken könnte, und der einfachste Weg, ein Handtuch nicht zu trocknen, besteht darin, es auf dem Balkon aufzuhängen. Auch nach Sonnenuntergang ist es immer noch sehr warm und feucht. Der Monsun-Regen, den mir Professor Google vor der Abreise angekündigt hatte, findet zurzeit in einer anderen Region Indiens statt. Rund um Chennai regnet es erst im Dezember und im Januar und dann ist es mit 20 Grad auch deutlich kühler.
Der Hotel-Pool hat in etwa die Temperatur, die ich zuhause in der Badewanne als angemessen empfinden würde. Die erhoffte Abkühlung wird dadurch nicht erreicht. Dazu muss man aber einfach nur ins Restaurant gehen oder im Zimmer die Klima-Anlage anschalten. Dieser ständige Wechsel zwischen warmer und feuchter bzw. kalter und trockener Luft ist eine Belastung für die Atemwege und mir wurde berichtet, dass es heute im Spielsaal vor allem gegen Ende der Runde noch kälter war.
Das Essen im Restaurant ist nach wie vor abwechslungsreich und durchweg schmackhaft. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht besonders risikofreudig bin, was die Auswahl der Speisen angeht. Das ist auch einigen Servicekräften im Restaurant aufgefallen, die mich schon häufiger darauf hingewiesen haben, dass die Küche auch auf meine Wünsche reagieren könnte, es gäbe auf Wunsch zum Beispiel auch Nudeln. Generell muss man sagen, dass die bekannte indische Service-Orientiertheit die Grenze zur Aufdringlichkeit gelegentlich überschreitet, wenn man beim Essen von drei verschiedenen Personen innerhalb von fünf Minuten gefragt wird, ob alles zur vollsten Zufriedenheit wäre.
Schachlich betrachtet läuft es nach wie vor gut: Heute gab es zwei souveräne 3-1-Siege gegen Finnland und Dänemark. Morgen werde ich dann wieder vor Ort sein und auf jeden Fall das UKA-Jackett mitnehmen, damit ich gerüstet bin, falls eine der Partien länger dauern sollte. Ich habe mir auch fest vorgenommen, den zweiten Spielsaal zu besuchen, dort soll allerdings die Klimaanlage deutlich lauter sein als in „unserem“ Spielsaal.
Das Schiedsgericht hatte heute übrigens nichts zu tun und meine Badge habe ich auch noch nicht erhalten. Wenn sich einer dieser Zustände morgen ändert, wäre das schön.