Da sind wir.
Da sind wir.

Am Freitag ging die Olympiade endlich los! Vormittags fand allerdings noch das Meeting für die Mannschaftskapitäne statt, an dem ich auch teilnehmen durfte. Der Hauptschiedsrichter Laurent Freyd, den ich von meinem Besuch bei der französischen Jugendmeisterschaft im Jahr 2019 kenne, hinterließ dabei einen extrem professionellen Eindruck. Die vielen Fragen wurden alle beantwortet, obwohl sie zum Teil schon sehr spezifisch waren.

Der Bus fuhr wie schon am Vortag um 13:45 Uhr ab, dieses Mal dauerte die Fahrt allerdings nur wenige Minuten. Andere Mannschaften haben es da deutlich schlechter getroffen und müssen eine wesentlich längere Anfahrt in Kauf nehmen, was in gewisser Weise einen Wettbewerbsnachteil darstellt. Aber in Anbetracht der Vielzahl der Teilnehmer lässt sich das vermutlich nicht vermeiden.

Nach einer Einlasskontrolle, die den Namen eigentlich nicht verdient, hatten wir eine Stunde Zeit, um den Spielsaal zu erkunden, in dem jeweils die ersten etwa zwanzig Mannschaftskämpfe des offenen und des Frauenturniers stattfinden. Der zweite Spielsaal ist naturgemäß deutlich größer, ein Wechsel des Spielsaals während der Partien ist nur für die Funktionäre möglich. Eine andere echte Einschränkung ist die neue Regel, dass die Mannschaftskapitäne nicht mehr mit ihren Spielern über alle Fragen im Zusammenhang mit Remisangeboten sprechen dürfen. Der Grund für diese Regeländerung ist mir auch beim oben erwähnten Meeting nicht klar geworden.

Vor der Runde hatte ich die Gelegenheit, mit meinem Kollegen aus dem Schiedsgericht, dem International Arbiter Anantharam Rathinam, ein paar Worte zu wechseln, bevor dieser dann ein paar deutliche Informationen bzgl. der Handynutzung und der Anwesenheit von Zuschauern mit Hilfe eines Mikrofons verkündete, das er für diese Ansage eigentlich nicht gebraucht hätte. Es hat in gewisser Weise etwas Beruhigendes, dass zumindest ein Mitglied des Schiedsgerichtes eine formale Ausbildung als Schiedsrichter durchlaufen hat.

Der deutsche General-Konsul für Chennai Thomas Strieder war heute zum ersten Mal in seinem Leben bei einem Schachturnier zu Gast und hat fest zugesagt, dass er im Laufe des Turniers noch einmal vorbeischauen wird. Der Anblick der vielen Schachspieler/innen aus aller Herren Länder hat nicht nur ihn nachhaltig beeindruckt. Vielen Dank für das Interesse und den Besuch, der uns sehr gefreut hat!

Beide Kämpfe der deutschen Mannschaften wurden klar und deutlich mit 4-0 gewonnen, ein ausgesprochen gelungener Start ins Turnier! Wenn ich jetzt noch die für mich vorgesehene Badge bekomme, fühle ich mich auch rundum wohl – bisher gab es für mich nur eine anonyme VIP-Badge, was aber außer mir niemanden gestört hat.

Die namenlose VIP-Badge

 

Der Blick vom Balkon