In der vierten Runde gab es ein Novum: Es wurden zwei Partien entschieden! Eigentlich hätten es drei sein müssen, denn in der Partie Bosselmann – Porth gab es nach meinem Eindruck mehrere Ausschläge in der Stellungsbewertung in die eine und die andere Richtung. Insofern war das Endergebnis dann vielleicht doch der gerechteste Ausgang dieser Partie.

Nach der Partie gab es ein längeres Gespräch im Sport-Bistro über die Möglichkeiten, die kleine Gemeinden wie Rieseby haben, um sich im harten Konkurrenzkampf zu behaupten. Ein wichtiger Faktor ist sicherlich der Bahnhof, der stündlich bedient wird, und die Windradenergie spielt auf dem flachen Land auch immer eine Rolle. Die Bewertung von Einwohnern, die erst seit 33 Jahren im Ort leben, deckt sich übrigens mit der in meinem Heimatdorf Groß Grönau: Das sind und bleiben Zugereiste…

Meine Partie gegen Stefan Bien war von Anfang an gekennzeichnet durch einen schwarzen Doppelbauern auf d6 und d5 und das weiße Läuferpaar, das am Anfang nicht besonders aktiv stand, das aber langfristig immer ein Faktor in der Stellungsbewertung war. Am Ende verlor Schwarz, weil er am Königsflügel mit g5, f5 und f4 vorgegangen war (und weil sich der schwarze König auf h4 verirrt hatte), aber in solchen Stellungen haben alle Vorgehensweisen Vor- und Nachteile und es wäre zu einfach, die Ursachenforschung darauf zu beschränken. Wenn Schwarz passiv geblieben wäre, hätte Weiß mit Sicherheit andere Möglichkeiten gehabt, seine Stellung zu verbessern. Der schwierigste Zug in der Partie war für mich 20.Sb1, was möglicherweise auch der beste Zug der Partie war – aber das kann ich nicht mit Sicherheit beurteilen.

An der Tabellenspitze steht nach wie vor Matthias Willsch mit 3 Punkten, gefolgt von Bülent Saglam und mir mit 2,5 Punkten. Da Matthias noch gegen beide Verfolger spielen muss, ist noch nichts entschieden, und wenn einer der Remiskönige mit 2 Punkten zu einem fulminanten Endspurt ansetzt, kann er auch noch ganz vorne landen.