Bei den SH-Landesmeisterschaften war es in der Vergangenheit häufig so, dass der Spieler, der am besten gespielt hat, am Ende nur Zweiter wurde, Landesmeister wurde oft der Spieler, der am meisten Glück hatte, wobei es das streng genommen beim Schach nicht gibt. Nach dem Verlauf der ersten sechs Runden war das in diesem Jahr zweimal derselbe Spieler: Bülent Saglam hatte eigentlich immer eine fundierte Partieanlage, die positionell-aggressiv ausgerichtet war, und er hat häufig Ideen gehabt, die (zumindest für mich) überraschend und wahrscheinlich auch gut waren. Er hat aber auch aus zwei Verluststellungen 1,5 Punkte geholt, wobei insbesondere das Turmendspiel in der ersten Runde gegen Ralph Junge ganz glatt verloren war. Aber am Ende zählt das Ergebnis auf dem Partieformular, und da stand bei Bülent viermal eine “1” und dreimal ein “0,5”, und diese 5,5 Punkte reichten, um mit einem halben Punkt Vorsprung vor Tom Bosselmann und Matthias Willsch den Titel zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften!

Ich habe meine Ideen zur Reform der Landesmeisterschaft mit dem Präsidenten des SVSH Dirk Martens, mit dem Landesspielleiter Heiko Spaan und dem Aktivensprecher Wolfgang Krüger besprochen. Alle drei sind damit einverstanden, den Modus zu ändern. Hier das Ergebnis unserer Gespräche:

1. Die Landesmeisterschaft findet zu einem festen Zeitpunkt statt, und zwar wie früher in der Karwoche, im Unterschied zu früher beginnen wir aber erst am Montag, das heißt, es werden sieben Runden an fünf Tagen gespielt.

2. Die Landesmeisterschaft der Senioren wird zu einem anderen (ebenfalls festen) Zeitpunkt ausgetragen mit neun Runden an neun Tagen, idealerweise in Büsum, aber das wird man sehen.

3. Das System mit den diversen Klassen und einer Auf- und Abstiegsregelung wird abgeschafft. Stattdessen wird in drei Gruppen gespielt: A-Open, B-Open und Basis-Open, die Namen der drei Gruppen stehen noch nicht endgültig fest. Das A-Open ist offen für alle Schachspieler/innen, am B-Open dürfen nur Schachspieler/innen mit einer DWZ < 2000 teilnehmen, am Basis-Open nur Schachspieler/innen mit einer DWZ < 1500.

4. Versuchsweise wird einmalig ein hoher Preisfonds zur Verfügung gestellt, falls das zur Folge hat, dass viele starke Spieler teilnehmen, könnte man das verstetigen.

Das Konzept wird auf dem Kongress am 20.April in Neumünster vorgestellt, der formale Antrag erfolgt dann auf dem Kongress im Jahr 2025, was wiederum bedeutet, dass wir 2026 erstmals nach dem neuen Konzept spielen könnten – wenn die Mitgliederversammlung dem zustimmt.