Namaste!
Namaste!

Die 44te Schach-Olympiade sollte eigentlich in Moskau stattfinden, wurde aber nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine kurzfristig nach Indien vergeben. Der FIDE-Kongress mit den dazugehörigen Wahlen wurde deshalb ebenfalls nach Chennai verlegt. Da ich an diesem Kongress als Delegierter für den Deutschen Schachbund teilnehmen sollte, stand also von vorneherein fest, dass ich auch nach Chennai fliegen würde. Einige Monate vor der Olympiade wurde ich gefragt, ob ich Interesse daran hätte, im Schiedsgericht tätig zu sein. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich zugesagt und die Planung für eine zweiwöchige Reise ins Ungewisse konnte beginnen!

Mein letzter Interkontinentalflug ist schon zehn Jahre her – damals war ich beruflich in Shanghai. Deshalb war ich doch etwas überrascht vom Umfang der notwendigen Vorbereitungen dieser Reise: Der Reisepass musste verlängert werden, ein Visum musste beantragt und ausgefüllt werden und ein weiteres Formular, das die Einreise am Flughafen betrifft. Den Geburtsnamen meiner Mutter musste ich bei dieser Prozedur auch angeben – warum auch immer.

Der Flug aus Frankfurt nach Chennai ging um 10:45 Uhr, so dass ich bereits am Vortag nach Frankfurt gefahren bin und eine Nacht in einem der Flughafen-Hotels verbracht habe. Der Check-In am Abend gestaltete die Prozedur am nächsten Morgen deutlich entspannter, die Horrorgeschichten, die man aktuell im Internet findet über die Abläufe an deutschen Flughäfen und speziell am Frankfurter Flughafen, kann ich nicht bestätigen. Ich hatte allerdings auch Glück – am Tag nach meinem Flug wurde gestreikt und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das nicht so angenehm war für alle Beteiligten.

Nach einem neunstündigen Flug ging es am Flughafen in Chennai zur Sicherheitskontrolle. Mit mir im Flieger saßen etliche andere Schachspieler/innen, zum größten Teil aus Island. Die Sicherheitskontrolle zog sich erstaunlich lange hin, obwohl die Gäste der Olympiade separat und bevorzugt behandelt wurden. Zumindest sind jetzt alle unsere Fingerabdrücke in einem indischen Sicherheitssystem gespeichert.

Nach der Ankunft im Hotel gegen 2 Uhr morgens Ortszeit (der Zeitunterschied beträgt 3,5 Stunden) gab es dann das erste ernsthafte Problem: Mein Name stand nicht auf der Liste der Gäste dieses Hotels, obwohl wir am Tag zuvor noch eine entsprechende Bestätigung per E-Mail bekommen hatten. Zum Glück war der zuständige Volunteer sehr engagiert und nach etlichen Telefonaten kam die entscheidende E-Mail an die Hotel-Rezeption und ich konnte endlich mein Zimmer beziehen.

Gleich geht’s los!

 

Der Tomatensaft darf bei keinem Flug fehlen.

 

Ich habe auch schon schlechter gegessen…

 

Das Lufthansa-Menü

 

Wirklich schade, dass nur die drei am Ende überleben.

 

Der junge Moritz Bleibtreu und die junge Franka Potente. Und sie rennt und rennt und rennt…

 

Vom Fotografen aus gesehen links neben mir: Der Retter in der nächtlichen Not!